Queen Herma

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Unbrauchbare Zwicke ausgesezt…

Beim Thema ausgesetzte Tiere denken wir meist an kleine Haustiere, wie eine Katze oder ein Kaninchen. Diesmal wurden wir gebeten, eine ausgesetzte Kuh aufzunehmen, und zwar von einer besorgten Frau, die die Zeitung gelesen hatte. Das Tier ist eine Zwicke, die Kuh hat beide Geschlechtsmerkmale und ist darum automatisch unfruchtbar. In der Milchindustrie ist ein solches Tier unbrauchbar, weil es keine Kälber bekommen kann. Und das ist jedes Jahr notwendig, um die Milchproduktion in Gang zu halten.

Die Kuh, wahrscheinlich 1 ½ Jahre alt, wurde als Altlast ausgesetzt auf einer Weide mit anderen jungen Kühen. Die Ohrmarken waren entfernt worden, darum war die Herkunft des Tieres nicht festzustellen. Die Gemeinde, in der das Tier ausgesetzt worden war, ließ das Tier durch das Veterinäramt auf Krankheiten untersuchen und brachte wieder Ohrmarken an. Zum Glück war das Tier gesund.

Es ist für Melief ein großer Schritt (sowohl bezüglich der Arbeit als auch kostenmäßig) noch so ein großes Tier aufzunehmen, das ist nämlich die vierte Kuh. Wir haben uns doch dazu entschieden, wegen der schmerzlichen Geschichte über die Nutzlosigkeit des Tieres, und weil es anders eine Woche später zum Schlachthof hätte gebracht werden sollen.

Am 20. September 2016 war es dann so weit: um 15:00 endete ihre Reise bei Melief anstatt im Schlachthof. Die besorgte Frau wollte alle Kosten, die die Gemeinde zurückforderte, und auch die Kosten für den Transport auf sich nehmen, solange die Kuh sicher bei uns unterkommen würde. Zum Glück verlief der Transport reibungslos, und das gestresste Tier lief sofort in seine zeitweise abgeschirmte Unterkunft im großen Stall. Hier konnte sie in aller Ruhe die Bekanntschaft mit ihren drei KuhKollegen Survivor, Limou (Gestorben im Juni 2020..) und Isabella, und allen anderen Tieren machen, die dort so herumlaufen: die Ziegen, Schweine, Schafe und Hunde.

Ochse Survivor schien sofort eine Schwäche für sie zu haben, und die Tiere standen schnell Nase an Nase. Die darauffolgenden Tage tat unser stellvertretender “Betriebsleiter” Dirkjan alles, um es dem Neuankömmling so angenehm wie möglich zu machen. Sie ließ sich die Aufmerksamkeit und die Streicheleinheiten sehr gefallen! Auf Facebook wurde ihr auch viel Aufmerksamkeit geschenkt, und dort kam auch ihr prachtvoller Name her: Der Hermaphrodit sollte in Zukunft unter dem Namen ‘Queen Herma’ durch die Welt gehen.

Nachdem sie eine Woche getrennt untergebracht war, um sie an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, ließen wir Queen Herma frei aus ihrer zeitweisen Unterkunft. Es war schön, zu sehen, wie schnell sie durch ihre Artgenossen und den Rest der Tiere akzeptiert wurde. Sofort stürmte sie auf die Weide, mit den anderen Rindern im Schlepptau. Wie erwartet entpuppte sich Survivor sofort als ihr Beschützer. Bis heute ist sie fast immer in seiner Nähe zu finden.

 

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502k 100k 3 month ago
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