Schlachten ist die Mühe nicht wert… (Bericht vom 9. März 2012)
In der letzten Woche stand ein Mann vor unserer Tür. Er fragte, ob er die Kaninchen, die seine Tochter nach ihrem Auszug bei ihm zurückgelassen hatte, zu uns bringen könne. Er müsse ins Krankenhaus und es sei niemand da, der die Tiere dann versorgen kann. Er hätte auch überlegt, die Kaninchen zu schlachten, aber dass würde sich nicht lohnen. Die Kaninchen saßen alle in einer Box, und der Mann wusste nicht, ob es männliche oder weibliche Tiere sind.
Toll, wenn man so die Pistole auf die Brust gesetzt kriegt! Wir befürchten dann immer, dass der nächste Schritt das Aussetzten im Wald ist, in dem weiße Kaninchen natürlich wenig Überlebenschancen haben. Außerdem sind sie es nicht gewohnt, sich ihr Futter selbst zu besorgen und der Fuchs wartet schon auf sie und lacht sich über so einen leichten Fang ins Fäustchen…
Also haben wir beschlossen, dass die drei kommen dürfen. In Bezug auf den Nachwuchs befürchteten wir das 
Schlimmste. Denn kürzlich hatte uns schon mal so ein Schlaumeier Häsinnen und Rammler, die zusammen in einem Käfig saßen, gebracht. Die Folge war, dass wir kurz darauf statt 4 Kaninchen 10 hatten… Aber weil das Glück bekanntlich mit den Dummen ist, waren alle drei Tiere, die der Mann uns brachte, Häsinnen. Also kommen keine unerwarteten Kastrationskosten auf uns zu, da wir nur die Rammler kastrieren lassen. Der Mann hatte nicht vor, uns einen Unkostenbeitrag für die Aufnahme der Kaninchen zu zahlen, da er Sozialhilfeempfänger ist. Wir wussten gar nicht, dass die Verantwortung gegenüber Haustieren damit erlischt…?
In jedem Fall werden wir dafür sorgen, dass die Kaninchen viel Auslauf bekommen, pünktlich Futter und Wasser kriegen, zweimal im Jahr geimpft werden und, falls nötig, eine tierärztliche Behandlung bekommen. Denn so gehört es sich, wenn man ein Haustier bei sich aufnimmt. Auch wenn die Tochter es zurückgelassen hat…
