Hund im Kochtopf – die Geschichte von Cookie (4. November 2015)

access_time 03-11-2015

Am Mittwoch, dem 21. Oktober, wurde ein neues Hündchen in das große Rudel aufgenommen. Cookie, wie sie heißt, hatte bereits eine lange Reise hinter sich, mit verschiedenen Verkehrsmitteln, unter anderem dem Flugzeug, denn sie kommt aus China.

Als wir vor ein paar Monaten gefragt wurden, ob wir sie aufnehmen könnten, war Cookies Leben in Gefahr. Sie sollte nämlich für ein Cooking Festival, ein Kochfestival also, geschlachtet werden, daher auch ihr Name. Zum Glück arbeitete eine junge rumänische Frau in der Fabrik, auf dessen Gelände Cookie als Kettenhund lebte. In jeder Pause ging sie zu den verschiedenen Hunden auf dem Betriebsgelände, gab ihnen zu essen und spielte mit ihnen. Sie baute mit ihnen eine Beziehung auf, und die Frau mit dem Namen Timea setzte sich mit Herz und Seele ein, um eine Mutterhündin mit drei Welpen und Cookie vor dem Schlachten zu retten. Sie hatte Kontakt mit den Eigentümern der Hunde, und es gelang ihr mit viel Überzeugungskraft, die Welpen und Cookie von dem Schicksal zu befreien, das ihnen drohte.

Die drei Welpen kamen schon im Sommer in die Niederlande und haben über ein Tierheim bereits ein neues Zuhause gefunden. Warum die Niederlande? Durch Facebook war Timea mit niederländischen Tierfreunden in Kontakt gekommen, die ihr helfen wollten, aber es hätte genauso gut ein anderes europäisches Land sein können. Cookie selbst konnte nicht so einfach vermittelt werden, weil sie mit anderen Hunden nicht gut auskam und Katzen jagte. Wir hörten davon durch die gemeinsamen Tierfreunde und versprachen Cookie in unser Rudel aufzunehmen, falls kein anderes Zuhause für sie gefunden werden könnte. Ein Rudel, in dessen Nähe sich keine Katzen aufhalten würden und wo ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden sich vermutlich stabilisieren würde, so wussten wir aus Erfahrung. Wir wollten bloß verhindern, dass sie im Kochtopf landen würde…

Timea setzte alles daran, dass Cookie die nötigen Bluttests bekam und sterilisiert wurde, so dass sie bereit war für die Reise nach Europa. Selbst die Reise finanzierte sie aus eigenen Mitteln, um Cookie in Sicherheit zu bringen. Die arme Mutterhündin, die noch als einzige auf dem Fabriksgelände zurückblieb, wollte der Eigentümer nicht hergeben, weil es angeblich Unglück bringt, den ersten Hund weg zu geben...

Die Tatsache, dass eine Person sich so für diese Hunde eingesetzt hatte und all das erreichte, hat für uns den Ausschlag gegeben, Cookie bei uns aufzunehmen. Natürlich wissen wir, dass wir damit das Essen von Hunden in Asien nicht verhindern werden. Genauso wie wir durch die Aufnahme von Survivor, dem Stier, den wir vor dem Schlachten retteten, damals auch wussten, dass sich damit das Problem der Europäischen Fleisch- und Milchindustrie nicht in Luft auflösen würde. Aber in beiden Fällen waren die Umstände vergleichbar: Jemand nahm sich des schrecklichen Schicksals eines einzelnen Tieres an und setzte alles daran, dieses Schicksal für das Tier zu wenden. Für jedes dieser Tiere macht es einen großen Unterschied, dass dies erfolgreich war. Der Unterschied ist ihr Leben.

Vielen Dank, Timea, und willkommen im wiedergewonnenen Rest deines Lebens, Cookie!

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