Ferkel zum Tode verurteilt (Bericht vom 27.September 2012)
Dieser noch junge, neue Bewohner wurde buchstäblich zum Tode verurteilt, als er von einem Bauern mit in den LKW gesetzt wurde, um mit den anderen Ferkeln zusammen zur Mästerei gebracht zu werden. Das Ferkel war im Vergleich zu den anderen Ferkeln ein wenig zurückgeblieben und daher so klein, dass der Bauer es auf der Liste einfach durchstrich und ihm auch keine Ohrmarke ins Ohr zwickte, weil er davon ausging, dass es auf dem Transport ohnehin todgedrückt oder todgetrampelt werden würde.
Ein Junge, der zufällig auf dem Bauernhof zu Besuch war, bekam dies mit, fand, dass das zu weit geht und nahm das Ferkel kurzerhand mit nach Hause. So lebte es eine Zeit lang im Garten hinter dem Haus, mitten in Meppen. Aber schon bald beklagten sich die Nachbarn und es entstand eine bedrohliche Atmosphäre. Die Familie telefonierte hin und her, um eine andere sichere Bleibe für das Ferkel zu finden. Aber überall wollte man es nur auf den Spanferkelspieß stecken. Nachdem wir der Familie zuerst gesagt hatten, dass sie noch weiter nach einer Unterkunft suchen sollten, wurden wir nach einer Woche zurückgerufen, weil es einfach nicht gelungen war… Wir haben das Schweinchen dann noch am selben Tag, am 01. September, abgeholt, weil die Nachbarn schon mit einer Anzeige gedroht hatten. Daher musste das Ferkel, das schon aus einem Mastbetrieb entkommen war, so schnell wie möglich in Sicherheit gebracht werden. Denn da die Familie keine Genehmigung zur Haltung von Schweinen eingeholt hatte, würden bald etliche Instanzen auf der Matte stehen, um es zu beschlagnahmen.
Wenn man diesem lieben Tier in die Augen schaut, begreift man nicht, dass es Menschen haben wollten, um es zu töten und es als Spanferkel auf den Tisch zu bringen. Wie der junge Mann, den wir Jonas genannt haben, sich entwickeln wird, bleibt noch abzuwarten. Er humpelt beim Laufen und die Tierärztin kann noch nicht genau sagen, ob es von einem alten Bruch oder von falscher Ernährung kommt.
Im Moment genießt der kleine Knirps es noch, über den Hof zu schlendern. Er soll eines Tages zu den anderen 7 großen Schweinen kommen, aber bis dahin muss er noch ein ganzes Stück wachsen. Wer übernimmt eine Patenschaft für Jonas?
