8 verwahrloste Schafe, davon 2 schwanger…

access_time 29-03-2019

Letzte Dezember nahmen wir 8 Schafe auf, die durch einen tierärztlichen Dienst bei einem Alkoholiker und seiner dementen Frau beschlagnahmt worden waren. Sie waren schwer verwahrlost: Ungeschoren, durchgewachsene Hufe, und sie hatten nur Gemüsereste und Brot als Futter bekommen. Es handelte sich um 4 Auen und 4 Böcke, die sofort nach Beschlagnahme voneinander getrennt wurden. Die Schafe nicht zu scheren war laut des Vorbesitzers ein Verhütungsmittel. Sie waren alle krank, hatten ständig Schaum ums Maul und eine Lungenentzündung. Eine Aue ist bei uns gestorben an einem bakteriellen Infekt, den sie wahrscheinlich mitgebracht hatte. Zwei der drei anderen Auen waren trächtig. Weil wir nicht sicher waren, wann sie gebären würden und wir uns wegen der Geburt Sorgen machten, standen wir selbst mitten in der Nacht auf, um sicherzustellen, dass alles gut ging…

Die erste Aue gebar am 24. Februar. Das erste Lämmchen ließ sie sofort links liegen, sie akzeptierte es nicht. Das zweite Lämmchen war eine Totgeburt. Das verstoßene Lämmchen bekam den Namen Lemmy und lebt seither im Haus. Er wird von uns mit der Flasche gefüttert, in der ersten Woche Tag und Nacht. Mit viel Schmerz und Mühe konnten wir von seiner Mutter etwas Vormilch (die für die Abwehr sehr wichtige Milch der ersten 24 Stunden) melken, obwohl diese kaum Milch hatte. Inzwischen geht es Lemmy zum Glück richtig gut, nachdem er zunächst sehr schwach war wegen einer beginnenden Lungenentzündung…

Gerade als wir froh waren, dass er nur noch tagsüber gefüttert werden musste, gebar am 10. März die zweite Aue, was sehr einfach ging. Sie leckte sowohl das erste Lamm, ein Böckchen, als auch das zweite Lamm, eine kleine Aue, trocken, und alles schien gut zu gehen. Aber dann begann sie, die kleine Aue durch die Box zu stoßen. Wir haben sie bei ihr weggeholt, aber versuchten noch, sie die Vormilch bei der Mutter trinken zu lassen, in der Hoffnung, dass sie die Aue noch annehmen würde, aber leider… Darum haben wir also noch ein Brei-Lamm im Haus, das die erste Woche lang alle 4 Stunden trinken musste. Sie ist sehr klein und schwach, aber hat einen starken Willen, also hoffen wir, dass sie es überlebt… Bei solch jungen Tieren kann die Gesundheit umschwingen wie das Wetter, wir sind also noch nicht aus der Gefahrenzone. Auch sie entwickelte eine leichte Lungenentzündung, und die Mutter hat sie wahrscheinlich nicht umsonst verstoßen. Sie bekam den Namen Miley und tut ihr Bestes, um in der großen Schafswelt auf den Beinen zu bleiben.

Es ist sicher nachzuvollziehen, dass das neben allen anderen Aufgaben sehr arbeitsintensiv ist, und Schafe sind überhaupt nicht stubenrein, also könnt ihr euch vorstellen, dass der Putzlappen und das Toilettenpapier Überstunden machen…

Zum Glück geht es dem Böckchen, das bei der Mutter bleiben durfte, hervorragend. Er hört, naja, was man so hören nennt, inzwischen auf den Namen Woody.

Die 4 Böcke haben wir Mitte Januar kastrieren lassen. Sie laufen hochzufrieden auf der Weide mit den anderen Schafen, auch mit der Mutter von Lemmy. Sie ging direkt nach dem Verstoßen von Lemmy auch auf die Weide, wo sie umherläuft, als ob sie nie etwas anderes getan hätte…

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