Ines (1. Februar 2015)
Da Ines in Spanien immer eine Herde bewacht hatte (das ist eine der Hauptaufgaben dieser Rasse, hoch in den Bergen Schafherden zu bewachen), wollten wir gerne ausprobieren, ob sie das bei unseren Schafen auch tun wollte. Ines war damit äußerst zufrieden, denn sie fühlte sich völlig in ihrem Element im Stall und auf der Weide, obwohl sie auf einer Hinterpfote lahmte.
Ines war bereits älter: in Spanien war ihr Geburtsjahr auf 2004 geschätzt worden, also dürften es in Wirklichkeit noch einige Jahre mehr gewesen sein. Dennoch rannte sie noch bis zum Schluss noch mit dem jungen Rudel in Richtung Wald, um kläffend ihr Gebiet zu bewachen. Wenn Menschen über den Hof in den Stall kamen, wurden sie freundlich begrüßt. Wann immer wir morgens den Stall betraten, wollte sie erstmal ausführlich gekrault werden.
Außer am Samstagmorgen, 3. Januar, da kam sie nicht… Ines war nachts im Schlaf gestorben und lag auf ihrem Stammplatz im Stroh. Sie starb bei der Arbeit.
Auch wenn wir sie noch täglich als ruhenden Pol im großen Stall vermissen, zwischen all den herumrennenden Ziegen, Schafen und Kühen, sind wir froh, dass sie nicht leiden musste. Sie wird für immer einen Platz in vielen Herzen haben.
Ruhe sanft, liebe große Ines.
Ines, einige Tage vor ihrem Tod, das frische Stroh genießend.
Fotografiert durch Lothar