Todkranker Hund lief wochenlang im Dorf umher (Bericht vom 07. Januar 2013)

access_time 06-12-2013

Am Abend vom 30. Dezember wollten wir draußen gerade unsere letzten Arbeiten erledigen, als uns Bekannte anriefen. Sie wollten irgendwo hin und hatten mitten in einem Dorf einen Hund eine Strasse entlang laufen gesehen. Da das in dieser Gegend häufiger vorkommt, hatten sie dem nicht so viel Beachtung geschenkt. Aber als sie Stunden später zurückkamen und der Hund immer noch dort lief, riefen sie verschiedene Leute an um zu fragen, ob ihn jemand kennt. Einer nach dem anderen sagte, dass der Hund schon eine längere Zeit, eigentlich sogar schon ein paar Wochen, in dem Dorf herumlief und niemand wusste, wem er gehört. Und offensichtlich interessierte es auch niemanden.

Der Hund war eine sehr liebe Hündin, der man sich leicht nähern konnte. Wir sollten dann über die Frage entscheiden, ob man sie laufen lassen oder mitnehmen sollte. Ein Tag vor dem Jahreswechsel, mit all den Feuerwerksraketen… Niemand der sie suchte… Wir hatten eigentlich keinen Platz, aber sie einfach so laufen zu lassen war auch keine Lösung. Also räumte Lothar in aller Eile eine Quarantänebox leer, damit der arme Hund nicht mehr länger nachts auf der Strasse herumirren muss, sondern schön geschützt in einem Körbchen schlafen kann.
 
    
 
Auf den ersten Blick schien der Hund „nur“ ein verwahrlostes, verfilztes Fell zu haben. Aber beim Streicheln konnte man einen dicken Knoten an seinem Bauch fühlen. Ohne lange zu überlegen rief Lothar die Tierärztin an und konnte –obwohl es Sonntagabend war!- sofort kommen. Der Knoten am Bauch schien offen zu sein. Nach dem Röntgen war alles noch schlimmer als erwartet. Der Tumor war so groß wie ein Fußball und drückte schon auf die Bauchorgane. Außerdem waren Metastasen in der Lunge zu sehen und der Hund hatte auch noch Tumore  am Augenlid und in der Nase.
 
 
 
Die todkranke Hündin musste schon lange unendliche Schmerzen gehabt haben, aber es war ihr nichts anzumerken, so lieb und anhänglich wie sie war. Das machte die Entscheidung, sie sofort einschläfern zu lassen um ihren Leidensweg zu beenden, noch um vieles schwieriger. So mussten wir mit einem schrecklich traurigen Fall von Achtlosigkeit und Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber einem wehrlosen Tier in den letzten Tag des Jahres gehen. Mit einem leeren Quarantänestall, den wir gerne mit der Liebe des namenlosen Hundes gefüllt hätten…


Ruhe sanft…

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