Spanische Mastins sind nach missglücktem Abenteuer nun bei Melief (Bericht vom 23. April 2012)

access_time 05-12-2013

Seit einiger Zeit leben 3 große Hundedamen bei Melief. Jetzt wird es Zeit für eine Vorstellungsrunde!
 
 

Ines wurde aus einem spanischen Asyl in die Niederlande geholt. Es war geplant, dass dieser ältere Mastin Espangnol in einem Rudel mit anderen Mastins leben sollte. Aber leider passte Ines nicht in das Rudel. Da es für sie kein Zurück gab, wurden wir benachrichtigt und gebeten, diese große Dame aufzunehmen.
Weil Ines in Spanien immer eine Herde bewacht hatte (dies ist eine der Hauptaufgaben von Hunden dieser Rasse), wollten wir herausfinden, ob sie das mit unserer Ziegen- und Schafherde auch gerne machen würde. Sie war von dieser Idee mächtig begeistert und fühlt sich jetzt im Stall und auf der Weide total in ihrem Element! Glücklicherweise, denn ein Hund ihrer Größe braucht enorm viel Auslauf und ist durch ein Tierheim nicht leicht zu vermitteln…
 
 

Das gilt auch fürLala, eine Mastin Espangnol- Kreuzung, die auch aus Spanien geholt worden war, um in einem Rudel zu leben, aber unverhofft in einem Tierheim landete… Zu allem Unglück bekam sie dort von einem Verhaltenstherapeuten auch noch den „lila Stempel“ (das heißt: ein Hund für erfahrene Besitzer).
Lala durfte bei Ines einziehen. So hatte sie eine zweite Chance und Ines Gesellschaft. Trotz des deutlichen Altersunterschieds mochten die beiden sich sehr. Aber leider ging Lala viel zu übermütig mit den Tieren um und begann ihnen nachzustellen, statt sie zu beschützen… Daher konnte Lala nicht bei den Ziegen und Schafen bleiben, und lebt jetzt im großen Hunderudel.  Sie musste zwar im Stall das Feld räumen, übernahm aber im Rudel sofort die Führungsrolle, in der sie sich pudelwohl fühlt. Und zu ihrem Glück gibt es hier keine Stempel!
 

Dann kam noch Ilka zur Verstärkung. Sie kommt auch aus Spanien und sollte auch in den Niederlanden in ein Rudel integriert werden. Das lief offenbar auch nicht so wie geplant und wir wurden gefragt, ob wir noch einen Platz für diese große Mastin-Espangnol-Dame hätten.
Ines und Ilka kannten sich bereits und hätten ein gutes Team sein können. Aber aus irgendeinem Grund sah die etwas ältere Ines in der starken Ilka eine Konkurrentin und es entstand eine angespannte Atmosphäre im Stall, hauptsächlich verursacht durch Ines. Ilka ließ es lange Zeit über sich ergehen, aber eines guten Tages platzte die Bombe… Es entstand ein heftiges Gefecht, in dem keine der beiden stolzen Damen nachgeben wollte. Wir haben die beiden sofort getrennt, aber dann mussten wir erst überlegen, wo Ilka bleiben konnte. Nach einigem Hin und Her wohnt Ilka nun bei den Rottweilern Lizzy und Charly, und die drei bewachen nachts den hinteren Teil des Terrains.

Mastins sind gewaltige, riesengroße, starke und stolze Hunde, die am liebsten draußen sein wollen. In Spanien werden sie immer öfter in Tierheime gebracht, weil die Substitutionen für die Schäfer abgeschafft wurden. Wenn Sie so einem Hund eine dauerhafte Bleibe bieten können (z.B auf einem Bauernhof oder in einem Haus mit einem sehr großen Garten), wird er Ihnen sein ganzes Leben lang ein treuer Kamerad sein.
Aber es ist wichtig, von Anfang an daran zu denken, was mit so einem großen Hund passieren wird, wenn es nicht so läuft wie erwartet. Denn diese großen Tiere sind keine normalen Haushunde und sie haben keine große Chance, jemals wieder aus einem Tierheim heraus zu kommen. Und dann hätten ihnen die Strapazen der lange Reise und der ganze Stress der Umgewöhnung besser erspart bleiben können.

Aber zum Glück haben diese drei doch noch ihr Plätzchen hier auf dem Gnadenhof gefunden und es ist ihnen (wahrscheinlich) das lange Warten in einer Ecke eines Tierheims erspart geblieben.

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