Helfen Sie mit, das jährlich wiederkerende Katzenleid zu verhindern (Bericht vom 27.02.2014)

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Helfen Sie mit, das jährlich wiederkehrende Katzenleid zu verhindern – Pressemitteilung vom Gnadenhof Melief in Sögel

Dass es im Emsland viel schöne Natur gibt, darüber sind sich die meisten Menschen wohl einig. Ein Tier, das hier eigentlich nicht heimisch ist, ist die Hauskatze. Häufig hört man, dass eine Katze doch freien Auslauf braucht. Aber in den emsländischen Dörfern gibt es auch eine große Anzahl Katzen, die zwar „jemandem gehören“, aber noch nie bei diesem Jemand im Haus waren, geschweige denn kastriert und mit Mikrochip versehen sind. Und wenn Katzen nicht versorgt werden und ihre Kätzchen draußen werfen, dann hat das nichts mit Natur zu tun. Die Hauskatze ist ein domestiziertes Tier und sollte nicht in der Natur um ihr Überleben kämpfen müssen und ungebremst Nachwuchs erzeugen.

Tatsächlich hat die Katzenpopulation in den letzten Jahren stark zugenommen, und es besteht kein Zweifel, dass dadurch viel Tierleid verursacht wird. In den sieben Jahren, in denen wir inzwischen in dieser Region tätig sind, haben wir beobachtet, dass dieses Problem von Jahr zu Jahr größer wird. Besonders im Frühjahr sind hunderte Kätzchen betroffen, die an Wurmbefall, Katzenschnupfen und Giardien-Infektionen elend zu Grunde gehen. Die Auswirkungen dieser Krankheiten sind nicht zu unterschätzen. Bei fast allen Kätzchen, die wir in den letzten Jahren aufgenommen haben, wurden mindestens zwei der genannten Krankheiten diagnostiziert. Giardien-Infektionen (Giardien sind einzellige Darmparasiten) lagen sogar bei allen der aufgenommenen Tiere vor. Die Parasiten sorgen für dauerhaften Durchfall und Auszehrung, was besonders bei jungen Katzen zum Tod führen kann.

In den Dörfern leben viele Katzen, die zurückgelassen oder ausgesetzt wurden. Viele von diesen Katzen streunen, wenn sie die Geschlechtsreife erlangen, weg von Häusern und Bauernhöfen, um woanders neues Territorium zu erobern. Mit etwas Glück finden sie jemand, der Mitleid mit ihnen hat und sie füttert. Aber die Pflege einer streunenden Katze darf sich nicht darauf beschränken, das heimatlose Tier nur zu füttern. Der zweite Schritt muss dann auch schnellstmöglich stattfinden, und zwar die Kastration oder Sterilisation des Tieres. In vielen Gemeinden besteht die Regel, dass das Tier demjenigen gehört, der es füttert. Vom ersten Moment des Fütterns an ist man also verantwortlich für das Tier. Wenn in diesem Fall der zweite Schritt nicht unternommen wird, sondern ausschließlich gefüttert wird, erhöht der Mensch durch die Verbesserung des körperlichen Zustandes der Katze die Wahrscheinlichkeit der Fortpflanzung. Diese folgt dann auch meist auf dem Fuß, was die Problematik nur noch vergrößert. Eine eigentlich gut gemeinte Hilfsaktion kann so schnell zu noch mehr Tierleid führen, denn auch diese Jungtiere streunen wieder auf dieselbe Art und Weise wie ihre Eltern durch die Umgebung.

Wir sind ein Gnadenhof für Tiere, die in Not sind und anderswo keine Chance mehr auf eine bessere Zukunft haben. Aus Kapazitätsgründen können wir unmöglich all die zahllosen Kätzchen, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben, bei uns aufnehmen. Die Aufnahme und Wiedervermittlung von Kätzchen ist eigentlich Aufgabe der Tierheime, aber wir hören von allen Seiten, dass auch dort die Grenzen für die Aufnahme weiterer Tiere erreicht sind. Eine Lösung für dieses Problem ist unmöglich, solange die Menschen, die eine Freigänger-Katze ihr Eigen nennen oder eine zugelaufene Katze füttern, nicht die volle Verantwortung übernehmen.

Darum appellieren wir dringend an alle Menschen, die eine Freigänger-Katze halten oder zugelaufene Katzen außerhalb ihres Hauses füttern, schnellstmöglich einen Termin für eine Kastration oder Sterilisation zu machen, und zwar noch bevor die Paarungszeit beginnt. Andernfalls wird Ende April, Anfang Mai wieder eine neue Generation Katzen geboren, die einem elenden Dasein ins Auge blickt. Finden Sie eine Katze, die weggelaufen ist, melden Sie dies bitte beim örtlichen Ordnungsamt und bringen Sie das Tier zum Bauhof Ihrer Gemeinde, da dort die Verantwortung für Fundtiere liegt. Sollten Sie ein krankes Kätzchen oder eine kranke Katze finden, bringen Sie diese bitte zum nächstliegenden Tierarzt. Treten Sie bitte schnell in Aktion, um dieses Problem anzupacken. Wir alle leben in einem zivilisierten Land mit vielen Tierliebhabern, und es liegt in unser aller Verantwortung, dass diese Tiere auch tatsächlich umfassend versorgt werden: mit Futter, rechtzeitiger Entwurmung, Kastration und einem registrierten Mikrochip. Hier können wir als Gemeinschaft etwas bewirken. Sprechen Sie darüber mit ihren Nachbarn und anderen Menschen in ihrer Umgebung, damit wir alle zusammen weiteres Tierleid verhindern können.

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