Einige Menschen sind wirklich Unmenschen… (Bericht vom 01. November 2011)

access_time 05-12-2013

In der letzten Woche bekamen wir einen Anruf. Ein Geburtstagsgeschenk musste dringend „entsorgt“ werden. Es war ein Hängebauchschwein mit dem Namen „schnelle Frida“, welches einem Mann zu seinem 40. Geburtstag als Geburtstagsgag überreicht worden war. Der Beschenkte hat eine Schweinezucht und kann u.a. aufgrund entsprechender Gesetze kein Hängebauchschwein auf seinem Hof gebrauchen.
 
Daher wurde schnelle Frida nach dem Fest zunächst in einem Schuppen der Schwiegereltern „geparkt“. Derjenige, der Frida verschenkt hatte, wollte sie nicht wieder zurücknehmen und ein Interessent für die 8-jährige Dame wurde auch nicht gefunden. Wir waren die einzige gute Adresse für Frida. Ansonsten wäre sie einfach wie Abfall „entsorgt“ worden. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, wie jemand, der Jäger ist, das macht.
 
Wir haben noch versucht, eine andere gute Bleibe für Frida zu finden, aber niemand war bereit, Frida in sein Herz zu schließen. Und die Zeit rannte uns davon. Schließlich beschlossen wir, dass Frida zu uns kommen darf und so wurde sie, schwer gestresst, am Freitagabend gebracht.
 
Lothar war in Anbetracht des respektlosen Umgangs der Familie mit Frida ziemlich wütend. Hinzu kam noch, dass die Leute unsere Arbeit kaum ernst nahmen und vermutlich dachten, dass nicht nur Frida, sondern auch wir von Melief ziemlich sonderbar seien. Nun ja, Lothar wusste es natürlich besser, beruhigte sich verständlicherweise aber erst, nachdem er auch noch den Schock über Fridas Zustand verdaut hatte… Er fragte, was die Farbe auf Fridas Rücken zu bedeuten habe. „Es steht eine 40 auf ihrem Rücken, weil ich 40 geworden bin“ antwortete das vor kurzem gefeierte Geburtstagskind.
 
Arme, arme Frida! Vermutlich bekam sie den Namen schnelle Frida, weil sie wahrscheinlich vor lauter Angst um ihr Leben gerannt war… So ängstlich wie sie war als sie hier ankam, und so respektlos wie man mit ihr umgegangen war.
 
Frida ist nun seit einigen Tagen hier und macht sich den Umständen entsprechend gut. Anfang der Woche wurden die Klauen beschnitten. Der Anblick der extrem verwahrlosten Klauen trieb einem beinah die Tränen in die Augen! Frida konnte gar nicht mehr auf den Klauen laufen, sie tippte beim Laufen nur mit den „Nägeln“ auf den Boden. Durch ihr Übergewicht und die schlechte Versorgung der Klauen drohten schon Fehlstellungen einiger Gelenke zu entstehen. Alles in allem eine sehr schmerzhafte Angelegenheit für Frida. Doch wir gehen stark davon aus, dass Frida mit einer sorgfältigen Diät und einer guten Klauenversorgung einer guten Zukunft entgegenblicken kann. Nun hoffen wir noch, dass die Zahl 40 nach und nach von der Haut verschwindet, sodass sie nicht zeitlebens mit einer Erinnerung an ihre traurige Vergangenheit herumlaufen muss.
 
 
 
Es stimmt uns manchmal sehr traurig, wenn wir solche Dinge miterleben müssen. Es tröstet uns dann, dass wir dank Ihrer Unterstützung einem Tier wie Frida helfen können!

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