Auf dem Weg zum Schlachthof vom Lastwagen gefallen… (8. März 2016)

access_time 07-03-2016
Am Montag 29. Februar nahm jemand Kontakt mit uns auf und erzählte uns, dass schon einige Tage ein Huhn mutterseelenallein im Außengebiet von Werlte herumlief. Am Dienstag fuhren wir zu der angegebenen Stelle und trafen da zufällig die beiden Damen, die das Huhn während des Spazierganges mit den Hunden entdeckt hatten. Sie zeigten uns direkt, wo sich das Tier befand. Es stellte sich heraus, dass es um ein 6 Wochen altes Schlachthühnchen ging, das hier schon 4 Tage ohne Essen und Trinken in der Eiseskälte herumlief. Wahrscheinlich war es auf dem Weg zum Schlachthof vom Lastwagen gefallen. Zum Glück konnten wir das Tierchen schnell einfangen.
 
Es war ein Wunder, dass es noch so munter war, denn Lothar stellte direkt fest, dass etwas mit einem Flügel nicht in Ordnung war. Es stellte sich schnell heraus, dass der Flügel gebrochen war und der Knochen durch die Haut stach. Wir konnten sehen, dass der Bruch alt war, denn der Knochen war ausgetrocknet und verfärbt. Wir haben das Tier sofort zum Tierarzt gebracht, um den Flügel weiter untersuchen zu lassen. Da es um einen alten offenen Bruch geht, sah die Tierärztin keine andere Möglichkeit, als den Flügel zu amputieren. Wir entschieden uns, nachdem die Wunde geklammert und mit Antibiotikum und Wundsalbe versorgt war, das Tier erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen und abzuwarten, wie die Wunde sich entwickeln wird.
 

Da der Bruch älter als 4 Tage aussah, liegt es auf der Hand, dass das Huhn die Verletzung schon im Mastbetrieb oder während des Verladens zum Schlachthof erlitten hat. Es zeigt uns wieder mal, dass Tiere die zum Verzehr gezüchtet werden, als Gegenstände gesehen werden. Sie werden dann auch dementsprechend behandelt. Wir haben bei unserer Arbeit schon viel mitgemacht, aber wir sind jetzt doch wieder schockiert durch das Leid dieses einzelnen Tieres. Der Endverbraucher hat die Macht: Jeder, der Hühnchen isst, unterstützt dieses System von Misshandlung und Ausbeutung. Haben Sie Mitgefühl: Essen Sie keine tierischen Produkte.

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