Loulou

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Hier die Zusammenfassung einer völlig außer Kontrolle geratenen

Situation: Eine Familie, die inmitten eines mittel-großen Dorfes auf dem Land wohnt, hatte sechs unsterilisierte Katzen. Die Tiere gingen auch nach draußen und bekamen einen Wurf nach dem anderen, unter anderem im Wohnhaus und in der offenstehenden Garage. Die Nachbarn waren es mehr als satt. Hier und da versuchten Menschen sich bereits an Selbstjustiz.

Eine Frau aus der Nachbarschaft erzählte Lothar von dieser für Mensch und Tier unhaltbaren Situation. Rasch wurde deutlich, dass überall halb-wilde Katzen herumliefen, die niemandem gehörten, so die Familie. Überall wurden Abfallsäcke auseinandergerissen und Abfalleimer geplündert. Lothar begann sofort, sich über die Population einen Überblick zu verschaffen, indem er die ausgehungerten Tiere fütterte. Nach einigen Tagen wurden die Fangkäfige scharf gestellt. Nebenbei versuchte er, die Familie davon zu überzeugen, dass dies eine unhaltbare Situation ist und dass die Katzen ihres Lebens nicht sicher sind. Es gelang Lothar, ein paar Kätzchen, die für einen Bauernhof in Polen bestimmt waren, aus dem Wohnhaus der Familie “frei zu schwatzen”.

Tag für Tag fing Lothar eine Anzahl Katzen und Kätzchen und redete sich den Mund fusselig, um alle Katzen zum Vorschein kommen zu lassen. Bei jedem Besuch kam wieder ein “letztes” Kätzchen aus dem Haus… Von den Tieren, die Lothar mit-nehmen konnte, ging es einigen so schlecht, dass es fraglich war, ob sie überleben würden. Sie hatten Katzenschnupfen, Ohrmilben, Wurmbefall, hatten massenhaft Flöhe und waren auch noch unterernährt. Zum Glück arbeitete unser Stammtierarzt, wie immer, fleißig mit und so konnten die Tiere, die schon alt genug waren, schnell sterilisiert und von Parasiten befreit werden. Die Frau, die das alles ins Rollen gebracht hatte, fuhr die gefangenen Tiere zum Tierarzt und wieder zurück.

Insgesamt wurden schließlich 21 Katzen gefangen, darunter 10 Katzenwelpen. 7 Katzen waren so wild, dass sie nach der Sterilisation, Behandlung gegen Parasiten und dem Anbringen einer Ohrtätowierung (die sichtbar ist auch ohne die Katze zuerst fangen zu müssen, im Gegensatz zu einem Chip) wieder in ihre vertraute Umgebung zurück gebracht wurden. Die Mutterkatze, die noch säugte, und drei andere Tiere, die nicht zahm genug für eine Vermittlung sind, bleiben auf dem Gnadenhof Melief. Das sind Loulou, Philippe, Blue und Maya.

Eins der 10 ist leider gestorben. Er hat wirklich um sein Leben gekämpft… und wir mit ihm. Mit Hilfe von Zwangsernährung, Antibiotika, und später Infusionen, trotzdem hat er es nicht geschafft… Die anderen 9 kämpften sich jedoch durch den hartnäckigen Katzenschnupfen und haben inzwischen alle ein liebevolles Zuhause gefunden.

Und was war die Rolle der Gemeinde in dieser Erzählung? Trotz der Sterilisations- und Meldepflicht für freilaufende Katzen erteilte die Gemeinde bei dieser Gesetzesüber-tretungen keine Sanktionen, etwa in Form einer Strafzahlung. Das ist, vorsichtig formuliert, eine mehr als zurückhaltende Reaktion der Gemeinde. Gerade bei dem vorliegenden Fall einer nahezu beratungs-resistenten Familie wäre ein Durchgreifen der Gemeinde mehr als notwendig. Lothar hat währenddessen glücklicherweise im Gespräch mit der Familie erreicht, was wir erreichen wollten: nämlich die bestehende Katzenpopulation zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht weiter vermehrt. Die Kosten dafür wurden aufgeteilt zwischen uns und dem Tierschutzverein “Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.” aus Herne, rund 200 km weit weg von der Gemeinde. Die eigentlich vereinbarten €50,-, die die Familie beitragen sollte, haben wir bis heute nicht erhlten. Die Gemeinde kann froh sein, dass durch diese Aktion von Privatpersonen ein Katzenproblem gelöst wurde und sie selbst ohne Kosten davon kommt.

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502k 100k 3 month ago
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